zurück

 

Schafanatomie 

Schafkopf      Behörnung     Magen        SchafKlauen      Milchdrüsen+Melktechnik

 

Die Knochenzapfen des Stirnbeins (Os cornu) sitzen beim Schaf weit voneinander entfernt in der verlängerten Stirnebene, weisen nach hinten  und zur Seite. Diese anatomischen Verhältnisse sind die Ursache für die Art der Austragung der Zweikämpfe bei den Männchen. Widder stoßen von oben nach unten und prallen mit den Hörnerbasen aufeinander.

skull

 

Die Form der Hörner bei den einzelnen Schafrassen ist außerordentlich variabel. Es gibt hornlose Rassen, solche mit einfachen Hörnern, aber auch Rassen mit bizarr gekrümmtem Gehörn.              

Die Vorläufer des Schafs und somit auch die primitiven Schafrassen haben Hörner.                   Mit fortschreitender Domestizierung ging die Krümmung sowie Länge des Gehörns zurück, bis es bei einigen Rassen ganz verschwand. Hörner müssen nicht unbedingt ein sekundäres Geschlechtsmerkmal sein. Innerhalb einer Rasse kommen nicht nur verschiedene Hornformen, sondern auch hornlose Individuen vor.

1) slowakisches Walachenschaf 
2) ungarisches Rauhwollschaf 

Hörner 

 

Die jungen Wiederkäuer, also auch Schafe, haben in den ersten Lebenstagen nur wenig entwickelte Vormägen, daher verläuft ihre Verdauung wie bei Tieren mit einem einfachen Magen, z.B. Hund oder Schwein. 
Das Lamm nimmt in den ersten zehn Tagen nur Muttermilch auf; das volumenverhältnis von Pansen zu Labmagen (dem eigentlichen Magen ) ist 1:2. Binnen drei bis vier Monaten wendet sich das Verhältnis mit zunehmender Aufnahme von Pflanzennahrung in 2:1, im Erwachsenenstadium in 7:1.

Volumen der Vormägen beim Lamm(a) 
und beim ausgewachsenem Schaf(b) 
1. Speiseröhre 
2. Pansen (Rumen) 
3. Netzmagen (Reticulum) 
4. Blättermagen (Omasus) 
5. Labmagen (Abomasus)

Magen

 

Ein großes Problem bei der Schafhaltung sind die Klauenkrankheiten. Darunter leiden vor allem solche Schafe, die sich auf nassen Weiden, in verschlammten Pferchen bei den stallungen aufhalten oder nur auf schlammigen Wegen ihre Weideflächen erreichen.       Können sie ihre Klauen nicht auf natürliche Weise an hartem, festem Grund abwetzen, wuchert deren Hornmasse. Dies führt zur Entzündungen der Klauenlederhaut durch Bakterien und macht das Klauenbeschneiden unerläßlich. 
Klaue im Schnitt: 
1. Afterklauen 2. Blättchen der Klauenlederhaut
3. kegelförmige Papillen der Kronenlederhaut
 
4. Hornkapsel 5. wuchernde Hornmasse 

Klaue     

 

Bis zur Zeit der Geschlechtsreife entwickelt sich die Milchdrüse nur langsam. Mit ihrem Eintritt entsteht nach und nach vor allem das System der Drüsengänge. Im Laufe der ersten Gravidität wächst das milchbildende Gewebe jäh an, und das Euter vergrößert sich schnell. Nach Beendigung der Laktation und Absetzung der Jungtiere verringert sich der Umfang der Milchdrüse wieder, jedoch nie mehr auf die ursprüngliche Größe. Bei den folgenden Laktationen wiederholt sich der ganze Prozeß. Das Euter des Schafs besteht aus zwei Drüsenabschnitten - einem rechten und einem linken - und hat zwei Striche oder Zitzen. (Gravidität=Schwangerschaft)

zitzen

Die Milchdrüse 
(vereinfacht und im Detail) 
 
1. Milchbindender Teil / Drüsenkörper 
2. Haut 
3. Strichkanal (5-8 mm lang) 
4. Milchzisterne ( Volumen 100-200 ml )  
5. Milchgänge   

 

Melktechnik:


Beim Melken darf nicht gegen den Strich gezogen werden. Der Strich muß mit Daumen und Zeigefinger an der Basis zusammengedrückt werden, durch den nacheinander erfolgenden Druck der übrigen Finger wird dann die Milch aus dem Zitzenteil der Zisterne herausgedrückt. Gemolken wird abwechselnd, nie beide Striche auf einmal. Schafe werden von hinten gemolken (anders als Kühe, welche von der Seite gemolken werden)

melken