Zuerst sollte es überlegt werden ob nicht eine bereits bestehende Baulichkeit in einen Schafstall umgestaltet werden kann.
Empfehlenswert ist eine Stallbauberatung vom zuständigen Landesschafzuchtverband
Ein Schafstall sollte normalerweise in der Nähe der Schafweiden erstellt werden.
Ein Winterstall wäre an einem in der Nähe der Wohnung gelegenem Standort möglicherweise günstiger.
Zu beachten sei, daß außerhalb von Ortschaften für den Bau von Gebäuden eine Ausnahmegenehmigung nach §35 Bundesbaugesetz notwendig ist. Diese wird aber hauptsächlich nur haupt- und nebenberuflichen Landwirten erteilt.
Es empfiehlt sich vorab eine Bauvoranfrage mit Lageplan und einfacher Planskizze beim zuständigen Bauamt einzureichen.
Wird diese Bauvoranfrage abgelehnt, so hat man noch relativ wenig Planungskosten investiert.
Wird sie positiv beschieden oder aber noch mit gewissen Auflagen verbunden kann ein Architekt die endgültige Planung einschließlich Baugesuch beauftragt werden.
Zu beachten ist, daß eine feste Einteilung durch massive Einbauten nicht sinnvoll ist. Zweckmäßiger sind umstellbare einfache Hürden ca. 1m hoch.
Für ein Mutterschaf mit Nachzucht werden bei einem ca. 30 Tiere großen Bestand ca. 4-5 m² an Raum benötigt.
Darin ist bereits der Platz für den Futterbergeraum, für Fütterungseinrichtungen, sowie Futtergänge enthalten.
Hier zwei Musterbeispiele für einen Schafstall mit 10 Mutterschafen 1. innen 51m² Außenansicht 2. innen 54m²
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Als Freßplatzbreite (Troglänge) sollte je Mutterschaf etwa 0,40 m, je Lamm (bis 10 Wochen alt) 0,20 vorhanden sein.
Der Liegeplatzbedarf schwankt von 1,5 - 2 m² je Mutterschaf.
Freßplatzbreite und Liegeplatzbedarf sollten in einem besonderen Platznutzungsverhältnis stehen. Ausgehend von einer Freßplatzbreite von 0,4 m steht z.B. bei 4m Buchtentiefe theoretisch eine Liegefläche je Tier von 1,6m² zu Verfügung.
Der Luftraum sollte pro Schaf 4 bis 5 m³ betragen, bei einem hohen Frischluft Austausch.
Schafe wünschen sich einen Stall mit folgendem Möglichkeiten:
Lufttemperatur regulierbar von 0 bis 20 Grad C
hell & trocken
staubfrei
fast geruchlos
zugfrei aber luftig
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Schwitzwasserbildung. Stallwände: Mauerwerk aus verschiedenen Steinen sowie Holz ( ähnlich
Dachstuhlbau) Tonziegel sind sehr empfehlenswert, da sie positiven Einfluß
auf das Stallklima haben, da sie die Schwitzwasserbildung am Dach unterdrücken. Stallboden: Naturboden ist
der geeignetste Stallboden. (z.B. gestampfter Lehm) Schafmist (Tiefstreu) ist trocken und gibt keine Jauche ab, so
daß keine entsprechenden Rinnen nötig sind. Spaltenboden aus Holz ist möglich wenn der Stall klimatisiert
ist, den Kälte und Zugluft ist im Liegebereich zu vermeiden. Die Tiere liegen Nicht auf warmen Streu sondern auf einem
Lattenrost, der aus 38mm breiten Holzlatten im Abstand von 16 mm zusammengenagelt wird. Jedoch ist diese Unterbringungsart insbes. für Jungtiere nicht
geeignet, da es zu Fundamentschäden kommen kann. Einstreu: Weizen-
und Haferstroh: Sehr gut, beste Saugfähigkeit und gute verträglichkeit Roggen- und Gerstenstroh: gut,
jedoch hoher Grannenanteil und manchmal Pilzbefall. Erbsen und Bohnenstroh: gut, Schafe fressen
vorhanden Blätter, aber geringe Saugfähigkeit. Heu: geringe saugfähigkeit Torfmull: gut
aber nur in Verbindung mit Stroh ( zu teuer) Sägemehl, Sägespäne: sehr gut mit Stroh, gute
saugfähigkeit insbes. f. Beton Laub, Reisig: ungeeignet, nur für Notfälle
Fensterfläche:
Sie sollte etwa 20% der Stallgrundfläche entsprechen. Möglich sind Fenster/ Kunststoffbänder in der Wand oder in der
Decke. Türen u. Tore: Schiebe- und Flügeltore sind in kleineren Ställen
empfehlenswert. Für den Notfall sollte ein großes Flügeltor, daß nach draußen geöffnet wird
eingebaut werden.
Bauhülle
Dach: Ziegel oder Wellplatten. Lichtplatten sind abzuraten wegen hoher