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Wolle 

 

  Schafhaut      Schafhautstruktur      Schafhaar     Wollkräuselung     Wollqualität      Schur  

                           

Die Schafhaut ist sehr kompliziert. Sie besteht aus dem Haar (3), das die Hornschicht der Oberhaut (1) und die Lederhaut (2) durchdringt, von einer Epithelscheide eingehüllt ist (4) und von einem Bündel glatter Muskeln (5) beherrscht wird, die beim Zusammenziehen das Haar aufrichten.                  

Außerdem gehören dazu die auf der Oberhaut- Außenfläche mündenden Talg- (6) und Schweißdrüsen(7), daneben Blutgefäße und Nerven.

Die Talgdrüsen produzieren ein Fett, aus dem nach der Reinigung das in Kosmetik und Heilkunde verwendete Lanolin gewonnen wird.

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Das Fell besteht aus Wollhaaren, Grannenhaaren und Stichelhaaren.  Die Wollhaare bilden eine dichte, oft gekräuselte, dicht an der Haut wachsende Unterwolle. Grannen- und Stichelhaare ragen darüber hinaus und bedecken die Unterwolle. 

Einen besonderen Felltyp stellen die Leit- oder Sinneshaare z.B. um Maul und Augen dar. Besonders harte und lange Stichelhaare bilden Mähne bzw. Schweif. 
Im Inneren des Stichelhaars sitzt das aus abgestorbenen, verhornten Zellen bestehende Mark. Wollhaare haben kein Mark.

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Struktur der Behaarung:                             
1.      Längsschnitt,
2.         Querschnitt 
A,B    Stichelhaar
C       Grannenhaar
D,E,F  Wollhaar
Mark ist schwarz eingezeichnet 

   

Die Oberfläche eines Schafhaars besteht aus einer Schicht von verhornten Schuppenzellen. Diese sind platt, überdecken einander und weisen mit ihrem freien Rand zur Haarspitze. 

Die Größe und die Randform dieser Schuppen ist bei den einzelnen Haartypen jeweils anders und unterscheidet sich auch bei den einzelnen Rassen. 

Auf 1 mm² entfallen 1500-2500 Schuppen. 

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Ultramikroskopische Struktur der Haaroberfläche mit den   Schuppenzellen. 

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Schnitt durch ein Wollhaar:            

  1. Schuppenzellen
  2. Hauptzelle der Rinde  (ortho cortex)
  3. Nebenzellen (para cortex)             
  4. starke elastische Fäserchen        (Makrofibrillen)
  5. schwache elastische Fäserchen (Mikrofibrillen).
  6. Stichelhhare sind gleich, nur enthalten diese Mark.

   

Eine Bedeutsame Eigenschaft der Schafwolle ist die mit der Feinheit (Stärke) der Faser zusammenhängende Kräuselung. 

Je feiner (dünner), desto mehr Bogen befinden sich auf einer bestimmten Länge. 

Durch Kräuselung zeichnet sich vor allem die Merinowolle aus, die von allen Schafwollen die feinste darstellt (1,2,3). Die rauheste (stärkste) Wolle hat auf 1 cm Länge keinen Bogen (8), die feinste 12-15
Eine optimale Kräuselung weist Nr. 3 auf.

Kräuselung der Wolle:
1,2  hochfeine Wolle, 3 feine Wolle, 4 mittelfeine Wolle
5 mittelrauhe Wolle, 6-8  rauhe Wolle

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Die Wollqualität unterscheidet sich an den einzelnen Körperteilen des Schafs. 

Die Ziffern von 1 bis 7 bezeichnen die schrittweise Qualitätsabnahme der Wolle 
(je höher die Zahl, desto geringer die Qualität). 

Die beste Wolle kommt von den Seiten, den Seitenpartien des Halses, vom Rücken und  von den Schenkel-Seitenpartien des Halses, vom Rücken und von den Schenkel-Seitenpartien; Diese  Wolle bildet das Vlies.

Einteilung der Schafwolle nach der Qualität:
1-4
Vlies, 5 Locken, Leisten, 6,7 Brandwolle

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Das Vlies macht 75-80% des Schurgewichts aus, die Abfallwolle 15-25%.

Abfallwolle (Locken,Leisten) liefern: 
Halsober- und -Unterseite 1-3%, Bauch 7-8%, Brandwolle I 5-9%, Brandwolle II 1-3%.

Sortierung der Wolle nach dem Scheren:1 Vlies,  2,3 Locken und Leisten, 4,5 Brandwolle I und II

Schafschur in Bildern

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